Jahre 1876-1927:
17.09.1876:
Die Gründungsversammlung fand im Schulhaus statt, nachdem sich vorher 42 Männer und Jünglinge in die ausgelegten Listen eingetragen hatten. Das Handgelöbnis wurde durch ein lautes "Ja" und einen Handschlag durch den Bürgermeister abgenommen. Es folgt die Wahl der Vorstandschaft:
- Vorstand und Hauptmann: Wilhelm Meyer (Fürstl. Forstverwalter)
- Adjudant und Zeugwart: Hermann Petraschka (Brauereipächter)*
- Kassier und Schriftführer: Franz X. Reubl (Schullehrer)
- Zugführer Steiger: Andreas Fischer (Gastwirt)
- Zugführer Retter: Michl Sperl (Bürgermeister)
- Zugführer Spritzenmannschaft: Wolfgang Seidl (Holzhauer)
* Zusatzvermerk im Protokollbuch: "Das Feuerwehrhaus befindet sich nämlich bei den Gebäulichkeiten des Herrn Petraschka." (Bei dem Gebäude handelt es sich um das heutige Hotel Bayer. Häusl).
05.02.1877:
Der erste Brand seit Bestehen der FFW Bayer. Eisenstein war im Sägestübchen der Mühle des Michl Sperl und wurde ohne Beisein der hiesigen Wehr von Straßenarbeitern gelöscht.
26.08.1877:
Die Hofmark in Bayer. Eisenstein feiert heute das Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr, hierzu war das Dorf mit Triumphbögen und Flaggen in bayerischen, deutschen, böhmischen und österreichischen Landesfarben geschmückt. Um 6.00 Uhr zog die Musik durch die Hofmark, um 8.00 Uhr war die Aufstellung der Gastvereine: Lambach mit 12 Mann und Fahne, böhmisch Eisenstein mit 14 Mann, Zwiesel mit 16 Mann und Fahne, Regenhütte und Rabenstein mit jeweils 12 Mann. Bereits um 7.00 Uhr erscheint die FFW Theresienthal, die mit dem Materialzug der Eisenbahn anreiste. Nachmittags kamen noch die FFW Frauenau mit 16 Mann und Standarte, sowie die restlichen Feuerwehrmänner aus böhmisch Eisenstein mit 40 Mann, Fahne und Blasmusik.
27.01.1878:
Der nach Viehhausen versetzte Schriftführer und Kassier Reubl wird das erste Ehrenmitglied des Vereines.
06.01.1879:
Beschluß über die Alarmierung:
"Betreff in Kenntnissetzung bei Bränden hat Xaver Büchner die Feuerwehrleute bis Neuhütte und retour die Bewohner von Hatzingerhof zu alarmieren. Xaver Bredl sofort den fürstl. Jäger Rindl und dann die Tour über Steinhütte nach Arberhütte zu machen.
Zur leichten Erkenntlichkeit erhalten die Feuerboten rote Schirmmützen."
17.02.1884:
In der 6. Generalversammlung wurden die Mannschaften und die Chargisten zu mehr Corpsgeist, Eifer, Disziplin und strammen Versammlungs- bzw. Übungsbesuch angehalten.
1885:
Die Wehr wurde zu ihren ersten Brandeinsatz ins benachbarte Böhmen zu einem Brand in der Ascherlhütte in Neubrunst gerufen.
28.12.1886:
Bei der 9. Generalversammlung konnte bekannt gegeben werden, daß bei Unglücksfällen im Dienst es einerlei ist, ob der Unfall auf bayerischem oder fremden Gebiete stattfindet. In allen Fällen hat Mann, Gespann und alle Zugehörungen gleiches Recht auf Unterstützung oder Entschädigung.
23.01.1887:
Zum 10jährigen Bestehen des Vereins ging man in die Kirche und hielt abends eine gesellige Unterhaltung ab.
15.01.1888:
Stadelbrand bei Oberhofer in Markt Eisenstein
13.02.1888:
Antrag an den Bürgermeister Oberst auf Bau eines zweiten Feuerwehrhauses beim Kaufmann Lueger.
11.02.1889:
Abhaltung des ersten Feuerwehrballes im Gasthaus Kohlroß.
06.04.1889:
Dachbrand im Wohngebäude I am Bahnhof
12.12.1889:
Stallbrand im fürstlich hohenzollerischen Holzhauerhaus in Elisenthal.
29.12.1889:
Brand der Theresienhütte am Girgeihof in Böhmen, bis zum Eintreffen ist die Glasfabrik abgebrannt.
13.02.1898:
Antrag an den Bürgermeister Oberst auf Bau eines zweiten Feuerwehrhauses, welches auf herrschaftlichem Grund an der Staatsstraße zu stehen kommen soll. Ebenso soll ein Teil der Übungen im unteren Teil des Ortes abgehalten werden.
11.02.1899:
Abhaltung des Feuerwehrballes im Gasthaus Kohlroß.
30.04.1899:
Kaminbrand im Bräuhause
23.10.1899:
Totalbrand in böhmisch Eisenstein
"Die Feuerwehr rückt mit Spritze, 120 m Schläuchen und der nötigen Mannschaft aus. Ein Dankschreiben des Bürgermeisteramtes Markt Eisenstein dient zur Kenntnis."
02.02.1900:
Erstmals Gemeinschaftsübungen mit der Pflichtfeuerwehr.
07.01.1900:
Die erste Christbaumfeier wird heute abgehalten.
06.01.1901:
Den heute angeschafften Gummistempel benützt der Feuerwehrverein noch heute.
29.03.1902:
Planungen für die Gestaltung des 25jährigen Jubiläumsfest laufen an. Ehrenzeichen für 25jährigen Feuerwehrdienst lt. Entschließung vom 20.02.1902 Nr. 3479 des königlichen Staatsministers des Inneren werden verliehen an folgende Feuerwehrmitglieder:
- Aschenbrenner Josef
- Bredl Johann
- Eisner Josef
- Fürst Martin
- Vinzenz Konrad
- Kriegl Josef
- Schober Max
- Wolf Georg
08.06.1902:
25-jähriges Gründungsfest - Am Festtag: Kirchenzug und Festzug zur Ludwigshöhe. Der Ort ist geschmückt mit Fahnen und Girlanden. Die Alarmkanone wird vom Veteranenverein ausgeliehen. Es werden 100 Patronen angeschafft. Das Fest verlief sehr schön. Die Einnahmen deckten die Ausgaben.
"Am Vorabend findet Zapfenstreich und Kanonendonner statt und ist bei Oberst eine Abendunterhaltung."
Am Festtag: Kirchenzug und Festzug zur Ludwigshöhe. Der Ort ist geschmückt mit Fahnen und Girlanden. Die Alarmkanone wird vom Veteranenverein ausgeliehen. Es werden 100 Patronen angeschafft. Das Fest verlief sehr schön. Die Einnahmen deckten die Ausgaben.
18.03.1903
Die Zahl der Aktiven steigt von 37 auf 50, die der Passiven von 33 auf 42.
05.02.1905
Beschaffung von Schlittenkufen für die größere Feuerspritze (d.i. die Gemeindespritze).
23.12.1906
Antrag auf den Bau eines Schlauchturms an das neue Feuerwehrhaus.
10.11.1907
Feuer im Stadel des Franz Schwarz auf der Steinhütte, welches auf das Wohnhaus übergriff und dieses total zerstörte. Infolge Wassermangels beschränkte sich die Tätigkeit der Wehr auf den Schutz der Nachbargebäude.
12.01.1908
Der Antrag auf Bau eines Schlauchturms wird wiederholt.
Außerdem wird bemängelt, daß der Platz vor dem Feuerwehrhaus des öfteren als Lagerplatz benutzt wird und somit die "Ausfahrt der Feuerwehrspritze sehr behindert wird."
26.05.1908
Großes Erstaunen über einen Gemeinderatsbeschluß, wonach der Übungsturm nicht gebaut werden soll, obwohl die Feuerwehr eigentlich nur einen Schlauchtrockenturm beantragt hatte.
"Im Übrigem erhofft der Verwaltungsrat der Wehr künftig eine wohlwollende Behandlung der ohnedies mit Pflichten überhäuften Feuerwehrmänner."
20.10.1908
Stadelbrand in böhm. Eisenstein
Bei diesem Brand erwies sich die Alarmierung als sehr verbesserungsbedürftig.
03.01.1909
75 Aktive und 38 Passive, damit ist die höchste Anzahl der Aktiven bis heute erreicht. 6 Übungen werden pro Jahr abgehalten, davon 2 mit der Pflichtwehr. Bei weniger als 4 besuchten Übungen erfolgt der Ausschluß aus der Wehr. Die Übungen werden nun am Sonntag nach der Kirche abgehalten.
16.10.1910
Rückgang der Aktiven auf 68 durch die Gründung der Pfeifer´schen Fabrikfeuerwehr.
02.02.1919
Nach nur sporadischen Eintragungen in den Kriegsjahren erfolgen künftig wieder umfangreiche Berichte über die Generalversammlungen. Die heutigen Neuwahlen der Vorstandschaft konnten den seit 1914 unbesetzten Posten des Vorstandes nicht besetzen.
14.02.1922
Brand in der Fabrik Adler in böhm. Eisenstein
23.03.1923
Der Mitgliedsbeitrag für Aktive beträgt 650,-- Mark.
25.08.1925
Brand in der Glasfabrik Regenhütte durch Blitzschlag.
"Die Wehr war nach ertönendem Feueralarm mit stürmender Schnelligkeit zur Abfahrt bereit. Die Bespannung der Löschmaschine übernahm das Fuhrwerk der fürstl. hohenzoller. Oberförsterei. Unsere Wehr konnte sich durch ihr schnelles Erscheinen am Brandplatz nutzbringend an den Löscharbeiten beteiligen."
06.01.1925
Die mangelnde Teilnahme an den Jubiläumsfesten der Nachbarwehren wurde gerade anläßlich des bevorstehenden eigenen 50-jährigen Jubiläums gerügt.
04.07.1926
Das 50-jährige Stiftungsfest wird mit zahlreiche Beteiligung der umliegenden Vereine, auch aus Böhmen, im Vereinslokal Gasthaus Wimmer gefeiert.
06.01.1927
Für 50-jährige Mitgliedschaft wird dem einzigen noch verbliebenen Gründungsmitglied Martin Fürst das goldene Ehrenzeichen überreicht.
Eine Übung am Großen Arbersee 1927